Eine männliche Zofe

„Ich denke, wir können den ersten Teil deiner Sklavenausbildung jetzt als beendet betrachten“, meinte meine Domina am gestrigen Abend zu mir, und mir hüpfte das Herz vor Freude, denn ich kann euch sagen, so eine Sklaven Ausbildung ist alles andere als ein Zuckerschlecken! Auch wenn in Zusammenhang mit der Erziehung eines Sklaven oft von Zuckerbrot und Peitsche die Rede ist, das Verhältnis zwischen Zucker und Hieben ist doch in etwa höchstens 1 : 9. Zugunsten der Hiebe, selbstverständlich.

Meinen tiefen Seufzer der Erleichterung quittierte meine Herrin mit einem leichten Lächeln. Das Lächeln hatte einen ganz bestimmten Grund. Einen Grund, der mir erst viel später aufgegangen ist. Ich hätte ihr richtig zuhören sollen, denn sie hatte im Hinblick auf die Beendigung ja nicht von meiner Ausbildung als Sklave insgesamt gesprochen, sondern nur von deren erstem Teil. Dem notwendig ein zweiter folgen musste, doch das übersah ich in meinem vorschnellen Glück.

Dann nahm sie eine der vielen Tüten, die sie in der Hand hielt und um ihre Schulter geschlungen hatte, und legte sie aufs Bett, auf dem ich saß. Gehorsam hatte ich in ihrer Wohnung gewartet, bis sie vom Einkaufen zurückgekommen war, so wie sie mir das befohlen hatte. Ich konnte ja noch froh sein, dass ich die zwei oder drei Stunden des Wartens auf dem Bett hatte sitzen dürfen, statt auf dem Boden knien zu müssen …

„Zur Belohnung darfst du mich heute Abend ins Theater begleiten“, erklärte sie. „Ich habe dir auch extra etwas zum Anziehen besorgt. Du bist ja sicher auf so etwas Förmliches wie einen Theaterbesuch nicht vorbereitet.“ Wie fürsorglich von meiner Herrin! Tatsächlich hatte ich an Kleidung nicht viel dabei. Sie hatte mich zwar für den Tag – es war ein Samstag – zu sich bestellt, aber da ein Sklave ohnehin vorwiegend nackt zu sein hat, beschränkte meine Kleidungswahl sich auf etwas Bequemes für den Hin- und Rückweg; Jeans und ein Sweatshirt.

Ein warmes Gefühl der Dankbarkeit stieg in mir auf. Das schlagartig verflog, als ich, nachdem meine Domina sich mit den Worten verabschiedet hatte, sie sei in etwa einer Viertelstunde zurück, um „letzte Hand an mich zu legen“ (und ich Trottel hatte das noch als erotische Anspielung verstanden!), die Tüte öffnete, um die Sachen auszupacken, die sie mir gekauft hatte.

Ich konnte es nicht fassen. Statt eines Abendanzugs mit passendem Hemd und einer Fliege fand ich in der Tüte etwas Weiches, Violettfarbenes aus einem fließenden Stoff, das ganz eindeutig ein Abendkleid war und kein Abendanzug. Ich grub tiefer und fand einen noch verpackten Büstenhalter mit „künstlicher Füllung“, also mit eingenähten Silikonbrüsten, einen Slip, der garantiert von der Taille bis zu den Oberschenkeln reichte, sogar komplett mit Beinansätzen, und aus einem sehr festen, wenig nachgiebigen Material war, ein Paar Nylonstrümpfe in Größe 46 – und ein paar allerliebste, zierliche violette Abendsandaletten mit Riemchen. Ebenfalls in Größe 46. Was ihrer Zierlichkeit naturgemäß ein klein wenig Abbruch tat …

Ich weiß nicht, wie lange ich dort gesessen habe, bis mir irgendwann bewusst wurde, was meine Herrin mit ihrem Eingangssatz eigentlich gemeint hatte. Der erste Teil meiner Sklaven Ausbildung war abgeschlossen, ja. Was bedeutete, der zweite Teil begann gerade erst. Und ganz ersichtlich war es das Ziel dieses zweiten Teils, mich in eine männliche Zofe zu verwandeln. Mich einer Feminisierung zu unterziehen. Mich in Frauenkleider zu stopfen wie einen Transvestiten oder Crossdresser. Irgendwann bewegte ich mich doch, denn es half mir ja nichts. Ich musste meiner Domina gehorchen – und mich umziehen, den Weiber-Fummel anziehen. Welche grenzenlose Demütigung!

„Na, meine süße kleine Transen-Schlampe?“, meinte meine Herrin aufmunternd, als sie wieder ins Zimmer kam. Ich hatte es gerade noch so geschafft, mich in BH, Slip, Nylons, Kleid und Schuhe zu zwängen, bevor sie zurück war, und stand da wie ein begossener Pudel. Mir war heiß vor Scham. Am liebsten wäre ich im Erdboden versunken. Nur der Gedanke daran, dass die Strafe meiner Herrin, falls ich mich weigerte, wie eine Transe Frauenkleider zu tragen, womöglich noch schlimmer ausfallen könnte als ein Auftritt im Theater als männliche Zofe, bewog mich dazu durchzuhalten. Am Theater wird eben Theater gespielt, dachte ich, warum also nicht auch einmal unter den Zuschauern?

Meine Herrin betrachtete meine Aufmachung. Sie schritt einmal um mich herum, zupfte hier am Ausschnitt, da am Bund und dort am Saum, und strich mir dabei auch unter dem langen Rock über die Beine in Nylonstrümpfen mit ihren unschönen Haaren, die ich bestimmt, da war ich mir sicher, irgendwann würde entfernen müssen, falls meine Herrin das nicht per Kaltwachs selbst übernahm, wie bei den Haaren unter meinen Armen und auf meiner Brust. Übrigens eine verdammt schmerzhafte Tortur …

„Ich bin einigermaßen zufrieden mit dir als meine Zofe“, sagte sie mit einem freundlichen Nicken und bestätigte damit meinen Verdacht einer zweiten Stufe der Ausbildung, während der aus einem Sklaven eine Zofe werden sollte. „Und deshalb erhältst du jetzt auch eine kleine Belohnung, bevor wir gleich aufbrechen“, fügte sie strahlend hinzu. Diese Ankündigung, normalerweise ein Grund für intensivste Glücksgefühle, weckte nichts in mir außer dumpfer Verzweiflung.

Sie legte ihre Hand über meinem Abendkleid, in dem ich mir so total lächerlich und gedemütigt vorkam, auf meinen eingeklemmten Schwanz und begann damit, ihn zu reiben. Ich wehrte mich gegen die aufsteigende Lust, aber ich hatte keine Chance gegen ihre Geschicklichkeit. Sehr schnell hatte sie mich zu höchster Erregung und dann auch noch zum Orgasmus gebracht. Mein Sperma ergoss sich in den gefängnisartigen, festen Slip und fühlte sich bald unangenehm klebrig-kühl und feucht an.

Anschließend zog sie mich vor ihren Frisiertisch, wo sie damit begann, mich zu schminken, mir eine ihrer eigenen Perücken aufzusetzen, eine Perücke mit langen, schwarzen Haaren, die sie oft zu Fasching trägt, sowie ein paar Schmuckstücke an meinem feminisierten Körper zu verteilen. Auch die Tatsache, dass sie, neben Schminken und Frisieren, tatsächlich noch einmal Hand an mich gelegt hatte, dass ich also etwas war, was ein wahrer Sklave nur sehr selten ist, nämlich körperlich zutiefst befriedigt, konnte an der Tatsache nichts ändern, dass ich dem bevorstehenden Theaterbesuch nur mit einem Gefühl der Übelkeit entgegensehen konnte.

Der nasse Fleck in meinem festen Slip, der meinen Schwanz einzwängte und platt drückte, erhöhte mein Unbehagen noch. Ich wünschte mir in diesem Augenblick nichts so sehr, als dass dieser Abend bereits vorüber wäre. Aber nein, ich musste mich nun todesmutig in meiner neuen Aufgabe als Zofe meiner Domina in Frauenkleidung in die Öffentlichkeit begeben. Noch nie war ich mir so erbiedrigt vorgekommen. Und der Abend im Theater als männliche Zofe, oder wenn man so will als Transe, der wurde noch viel schlimmer, als ich das befürchtet hatte. Aber das ist eine ganz andere Geschichte.